Können Sie Grenzen setzen? Fällt es Ihnen schwer, am Abend abzuschalten? Haben Sie Mühe, den Job aus Ihrer Familie rauszuhalten und im Job die Familienprobleme auszublenden? Dann geht es Ihnen wie ganz vielen Menschen.
Gerade wenn wir besonders engagiert sind, es allen recht machen wollen, geraten wir gerne mit unseren eigenen Bedürfnissen unter die Räder. Wir vergessen, dass der Feierabend notwendig ist um leistungsfähig zu bleiben. Ignorieren, dass wir den Schlaf brauchen um gesund zu sein. Dabei wissen wir im Grunde genau, dass wir Raubbau am eigenen Körper, der eigenen Gesundheit betreiben, wenn wir uns die nötige Ruhe nicht gönnen.
Ich brauche Ruhe – selber schuld, wenn es nicht gelingt
Genau dieses Wissen, dass wir Ruhe brauchen, Grenzen setzen sollten, setzt uns aber womöglich noch mehr unter Druck. Wir versuchen krampfhaft Ruhe zu finden, uns Auszeiten zu gönnen und machen uns Vorwürfe, wenn es nicht gelingt. Der Druck wächst von Tag zu Tag und der Alltagsballast breitet sich immer mehr in unserem Ruhebedürfnis aus. Wir sind nicht mehr in der Lage abzuschalten, haben womöglich Schlafprobleme und leiden darunter, dass wir ja selber schuld sind, wenn wir keine Ruhepausen einlegen.
Wie lädt man die Batterien wieder auf?
Wie findet man heraus, was fehlt um abzuschalten? Wissen Sie womit Sie für sich den Ausgleich schaffen können, der zu einer gesunden Balance führt?
Im Grunde beginnt es damit, herauszufinden, was Ihnen Energie gibt. Was genau lässt Sie Ihre Batterien aufladen? Bei Sybille ist es der Sport, die Stunde am Abend die sie um den Block rennt. Rainer liest lieber ein Buch und geht auf, in den Phantasiereisen der bedruckten Seiten. Bettina liebt es Telefonate mit Freundinnen zu führen und Urs spielt am liebsten mit seinem Hund.
Egal was es ist. Finden Sie heraus, was Ihre Seele braucht, wobei Ihr Herz aufgeht und wo Sie die Kraft hernehmen um wieder fit in den Tag zu gehen.
Verdiente Ruhe – wie finden?
Wie aber gelingt es, die Freizeit auch wirklich als Energie-Tankstelle zu nutzen? Wie schaffen wir es, uns einen kleinen Ruheraum zu gönnen, der nicht von all der Alltagshektik überschattet wird?
Es gibt ganz kleine Dinge mit denen Sie beginnen können Grenzen zu setzen. Achten Sie darauf, wie Sie aus der Arbeit nach Hause kommen. Welche Routine haben Sie? Sind Sie der Typ, der die Jacke aufhängt und sofort den Geschäfts-Laptop an der nächsten Steckdose anschliesst um noch kurz die Mails zu checken? Sind Sie der Typ, der nach Hause kommt, auf das Sofa sitzt und beim Bringdienst eine Pizza bestellt? Oder welche Rituale haben Sie für sich jeden Tag?
Achten Sie darauf, an welchen Stellen Sie bewusst eine andere Zeitphase Ihres Tages einleiten. Gibt es einen Unterbruch von Geschäft und Zuhause, von Schlafen und Wachsein?
Führen Sie bewusst Rituale ein
Eine solche Abgrenzung kann zum Beispiel sein, dass Sie die Tasche die Sie im Beruf nutzen, gar nicht mit in die Wohnung nehmen. Es kann sein, dass Sie als erstes die Kleider wechseln. Es kann sein, dass Sie einfach fünf Minuten auf das Sofa sitzen, bevor Sie die nächsten Dinge erledigen.
Je bewusster Sie Grenzen setzten, je konsequenter Sie Ihre Rollen im Leben voneinander trennen, umso leichter wird es Ihnen fallen, auch gedanklich abzuschalten.
Diese kleinen Dinge klingen absolut banal aber sie helfen uns, erstmal eine Grenze zu definieren. Sie wissen plötzlich wann die Zeit für den Job beginnt und Sie wissen auch wann sie endet, weil Sie einen klaren Schnitt setzen. Mit diesen kleinen Dingen wird es Ihnen gelingen auch grössere Schritte einzuleiten. Zum Beispiel das Geschäftstelefon ab 17 Uhr auf einen Anrufbeantworter umzuleiten, oder den Geschäftslaptop in der Firma zu lassen. So können Sie Schrittweise Ihren Freiraum zurück erobern.
Durch Trennung Intensität gewinnen
Je besser es Ihnen gelingt, jede Zeit konzentriert zu nutzen, die Rollen in Ihrem Leben abzutrennen umso einfacher wird es für Sie, die Grenzen auch einzuhalten. Sie gewinnen Kontrolle zurück und erfahren, dass Sie mehr Zeit für sich haben und die Zeit gehaltvoller verbringen.
Ich wünsch Ihnen, dass es Ihnen gelingt, mit kleinen Ritualen grosse Grenzen zu setzen.