Zukunftsangst

Manchmal ist es nicht leicht, keine Zukunftsangst zu haben.

Fällt es Ihnen auch schwer voller Zuversicht in die Zukunft zu sehen? Haben Sie manchmal das Gefühl, von Krisen umgeben zu sein? Angesichts der Klimakrise, steigender Preise, Krieg in Europa und eigenen Lebenskrisen, könnte es schon passieren, dass der Glaube in die Zukunft verloren geht.

FussabdrueckeDie Konsequenz des Alltags.

Ein Klient hat mir seine Situation so beschrieben: „Jeder Schritt den ich heute mache hat eine Auswirkung in meine Zukunft. Daher fürchte ich mich vor jedem Schritt und ich habe kaum noch die Kraft aus dem Bett zu steigen und auch nur irgendetwas anzugehen.“

Dieser Mensch lebt in der Überzeugung, dass jeder Schritt, jede Entscheidung im Rückblick eine verpasste Chance, unnötig aufgewendete Energie oder verschwendetes Geld bedeutet. Sein ganzes Denken dreht sich darum, sich Sorgen um die Zukunft zu machen und Angst zu haben, heute eine falsche Entscheidung zu treffen.

FussabdrueckeEr war nicht in der Lage im Rückblick eigene Entscheidungen als richtig zu erkennen. Jede getroffene Entscheidung stellte er in Frage. Was habe ich dadurch verpasst? Welche Möglichkeiten hätte es gegeben, wenn ich anders entschieden hätte? Heute hätte ich das Geld dafür, wenn ich nicht dort investiert hätte.

FussabdrueckeEs gibt immer zwei Seiten.

Ihnen muss ich bestimmt nicht sagen, dass diese Sichtweise nur ein Teil des Ganzen ist. Jede Entscheidung kann sich im Rückblick als gut oder schlecht erweisen. Wir können es heute schlicht nicht beurteilen.

Wenn wir uns vor jeder Entscheidung bewusst machen, welche negativen Ergebnisse sich daraus für die Zukunft ergeben, werden wir uns selbst lähmen. Wir werden nicht mehr in der Lage sein, unser Leben zu führen. Die Angst wird uns im Alltag ständig begleiten und mit jedem Schritt grösser werden.

Ist Ignoranz die Lösung?

FussabdrueckeEinfacher scheint es da, alles zu ignorieren. Die Nachrichten machen mir Angst – ich höre sie nicht mehr. Die Freundin klagt nur – ich rufe sie nicht mehr an. Die Nachbarin ist gestürzt – ich vermeide ihr zu begegnen. Was bei den Nachrichten womöglich noch Gesund ist, wirkt sich im Alltag auch auf uns schnell negativ aus. Eine völlige Vermeidung von negativen Ereignissen hemmt uns im Alltag genauso. Die Angst wächst und wir werden unfähig Dinge auszuhalten.

Schlechte Nachrichten gehören zum Leben dazu, wenn wir alles vermeiden, können wir keine Kontakte mehr haben und werden vereinsamen. Gesund ist, zu wissen, dass die Zeitung voll mit schlechten Nachrichten, ebenso dick sein würde, wenn wir sie mit guten Nachrichten füllen würden. Nur wäre dann die Zeitung innert Kürze pleite.

FussabdrueckeSchwarz und Weiss schätzen lernen.

Der Umgang mit der Angst ist am einfachsten, wenn wir sie annehmen. Vermeiden führt dazu, dass wir immer mehr Schutz brauchen, wir empfindlicher werden und uns Dinge verwehren die uns im Grunde spass machen.

Ich werde oft gefragt, wie kannst Du Dir die Sorgen anderen Menschen anhören und dabei unbelastet bleiben? Ganz unbelastet bleibe ich sicher nicht. Dennoch überwiegt am Ende die Dankbarkeit, dass es mir nicht so geht. Ich glaube Menschen die sich mit Sorgen von anderen Menschen beschäftigen, in ihrem eigenen Leben glücklicher sind. Sie leben in der Gewissheit, dass Dinge passieren können, sie hören wie es anderen geht und haben daher die Augen offen für ihre eigenen Privilegien.

FussabdrueckeDer Umgang mit Negativem vermindert die Zukunftsangst.

Es ist nicht normal auf dieser Welt keinen Hunger zu haben, es ist nicht normal sauberes Trinkwasser zu haben und es ist auch nicht normal, die Zukunft selber gestaltet zu können. Im Alltag vergessen wir es gerne, wie gut es uns im Grunde geht. Manchmal tut es gut, daran zu denken.

FussabdrueckeDas soll nicht heissen, dass wir ein schlechtes Gewissen haben müssen, weil es uns so gut geht, sondern es soll uns einfach etwas auf den Teppich bringen, wenn das Schicksal zuschlägt.

Wenn wir mit offenen Augen den negativen Dingen begegnen, erhalten wir automatisch einen Ausgleich zu unserem eigenen Leben. Krisen und Sorgen anderer Menschen wahr zu nehmen, macht uns zu Menschen, denn wir sind soziale Wesen und brauchen den Kontakt mit Anderen. Negative Dinge auszuhalten, stärkt die eigene Gesundheit und fördert am Ende die Zuversicht in die Zukunft. Denn alle Krisen die Sie überstehen, sind ein Beweis dafür, dass Sie damit umgehen können. Mit jeder gemeisterten Herausforderung gewinnen Sie Stabilität für Ihren Alltag.

Ein Bewusstsein für die Konsequenzen macht glücklich.

FussabdrueckeIch bin fest davon überzeugt, dass Angst ein wichtiger Regulator in unserem Alltag darstellt. Wir treffen bedachter unsere Entscheidungen, wenn wir Respekt vor möglichen Konsequenzen haben. Wir sind offen für unsere eigene Lebenssituation und können unser Glück in geregeltem Umfeld zu leben, wertschätzen.

Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen gelingt, offen für das ganze Spektrum des Lebens zu sein und zu bleiben. Nur so können wir unser eigenes Leben und das Gute das uns darin widerfährt wirklich geniessen. Die Zukunftsangst sollte uns nicht daran hindern, die Zukunft in Angriff zu nehmen. Wenn Sie dabei Unterstützung brauchen, vereinbaren Sie gerne einen Termin.