Verschieben, Aufschieben, Wegschieben

Sind Sie ein Mensch der Dinge aufschiebt? Fällt es Ihnen schwer, Termine einzuhalten oder verwerfen Sie sogar Dinge einfach, weil Sie diese so lange aufgeschoben haben, dass sie nicht mehr relevant sind?

Aufschieben ein Zeichen von Freiheit?

Wir alle unterliegen einem gewissen Zeitplan und sei es nur, dass wir einen Schlafrhythmus haben. Selten gibt es Menschen, die ohne Uhr und ohne Kalender durch unsere aktuelle Zeit wandeln. Damit unterliegen wir ständig irgendwelchen Zwängen. Bis zum 31.3.23 müssen Sie die Steuer 22 eingereicht haben (ohne Verlängerungsfrist), bis um 20 Uhr müssen Sie einkaufen, denn sonst ist der Laden geschlossen und am 25.12. ist Weihnachten.

Das Internet hat diese starren Vorgaben zwar aufgeweicht, viele Dinge können rund um die Uhr erledigt werden aber es gibt noch immer ganz viele Termine die von Aussen vorgegeben werden. Da scheint es ganz natürlich, dass wir solche Termine so lange wie möglich vor uns herschieben. Zwänge sind nie förderlich für die Motivation etwas zu erledigen. So schieben wir auf, um Gröst mögliche Freiheit auch bei Zwangsterminen zu erlangen.

Meine Termine und Termine von Andern

Wie steht es aber mit Terminen und Aufgaben die wir uns selber vornehmen? Vielen Menschen fällt es schwer, eigene Termine einzuhalten. Woran liegt das?

Viele solcher Aufgaben und Termine sind lästig: wie den Telefonvertrag überprüfen, andere sind für uns ungewohnt: Offerten für eine Hausfinanzierung prüfen und wieder andere schüren gar Ängste: das Testament verfassen. Solche Aufgaben geraten schnell unter die Räder, sie werden verschoben, aufgeschoben, weggeschoben und schliesslich fallen gelassen. Wir wissen zwar, dass es wichtig wäre diese Aufgaben zu erfüllen, können uns aber einfach nicht aufraffen. Dazu kommt, dass sie uns im Alltag nicht hindern und erstmal keine spürbaren Konsequenzen nach sich ziehen.

Einfacher haben es da Aufgaben und Termine von anderen. Schliesslich müssten wir dem Arbeitskollegen erklären, dass wir die Dinge nicht erledigt haben und bei einer verpassten Frist schlägt sich das häufig direkt auf unser Portemonnaie.

Keine Konsequenz gleich kein Termin?

ProkastinationIst es so, dass unsere eigenen verschobenen Termine keine unmittelbaren Konsequenzen haben?

Die Dinge immer wieder mitzutragen, ständig daran zu denken und uns auch immer eines leisen Vorwurfs gewahr zu sein, belasten letztendlich. Die Energie die wir darauf verwenden Dinge aufzuschieben bezahlen wir schliesslich mit Lebensqualität. Wenn wir ständig wissen: «ich sollte noch…», «eigentlich könnte ich jetzt doch…» und «warum haben ich die Zeit nicht dafür genutzt um…», tragen wir jeden Tag einen kleinen Stein im Schuh mit.

Vielleicht kennen Sie das Gefühl, wenn Sie eine lange aufgeschobene Aufgabe endlich erledigt haben? Für mich entspricht das meist einem richtigen Energieschub – endlich habe ich mich aufgerafft und diese blöden Dokumente geordnet. Ich freue mich auch, dass der Schreibtisch leer ist oder ich ohne Hindernisse wieder in den Abstellraum komme, weil der Karton entsorgt ist. Vielleicht sollten wir uns mehr dieses Gefühl in Erinnerung rufen, bevor wir Dinge erneut aufschieben.

Ich wünsche Ihnen die Energie, Dinge abzuhaken und wieder ohne Ballast durch alte Aufgaben in den Tag zu starten. Denken Sie an das befreiende Gefühl, wenn Sie Dinge angehen.

Kontaktieren Sie mich, wenn Sie Muster gerne ändern möchten.