Erwischen Sie sich auch dabei, dass Sie nur mal kurz die E-Mails checken wollten und dann bereits wieder eine Stunde rum ist? Nur noch kurz das Kochrezept googeln und dann…. – Was, „Spinnen vermehren sich im Staubsauger?“ – und schon sind Sie in den Irrwegen des Internet unterwegs.
Es ist so einfach sich ablenken zu lassen. Es ist ja alles nur einen Klick weit weg. Jederzeit und immer da, es wartet nur darauf angeklickt zu werden. Und Google kennt uns genau, weiss was uns interessieren könnte und lenkt unseren Blick geschickt an die richtige Stelle.
Wie süchtig sind Sie wirklich?
Nun fällt es uns natürlich wesentlich leichter anderen den Medienkonsum vorzuwerfen. Das Unverständnis ist gross wenn Sohnemann, Stunden vor dem Game verbringt. Auch die Tochter die ohne Smartphone nicht mehr existieren kann, scheint uns einfach nur lächerlich. Aber sind wir anders? Erwischen wir uns nicht auch regelmässig dabei, dass wir die eigenen Vorsätze schnell über Bord werfen wenn es darum geht, nur noch schnell….. Die Verführung ist gross und kaum jemand ist immun gegen die Versuchung des www.
In der Krise ist alles anders
Und in der Krise scheint es plötzlich lange her, dass wir uns Sorgen um die Nutzung der Medien machten. Vor der Krise waren die Stunden am PC und am Mobiltelefon ein stetiges Thema in den Familien. Mit Corona hat sich diese Thematik komplett geändert. Der Computer ist das Tor zur Welt geworden. Alles was ausserhalb der -Kernfamilie stattfindet kann nur über die Medien erfolgen.
Die digitalen Medien werden so zur Selbstverständlichkeit. Auch das Aussetzen der Schulen, das Homeschooling ist ohne Einsatz der Medien kaum oder nur sehr umständlich möglich.
Wie nun aber regelt man in Krisenzeiten die Nutzung der Medien in der Familie? Wie soll man den Kindern erklären, dass für die Schule die Inhalte auf dem PC nötig sind, dass das Telefonat über den Bildschirm mit Oma nicht anders möglich ist und trotzdem der PC keine alternativlose Beschäftigung ist? Und wie finden wir wieder zu einer normalen Nutzung zurück, wenn die Beschränkungen aufgehoben werden?
Reglungen erleichtern es, die Grenzen einzuhalten
Allen Bedürfnissen gerecht zu werden wird Ihnen nicht gelingen. Aber mit Verständnis für alle Seiten gelingt eine Vereinbarung an die sich alle halten können. Absprache und Interesse am Gegenüber heisst auch hier die Empfehlung. Die Krise soll als Ausnahmezustand auch hier Bestand haben, was in der Krise nötig war, gilt im normalen Alltag nicht automatisch weiter.
Nehmen Sie sich die Zeit mit Ihrer Familie, Ihrem Partner, zusammen zu sitzen und sich die eigene Mediennutzung nach der Krise einzuteilen. Was ist Ihnen wichtig, welche Zeit ist Familienzeit? Wann darf ohne schlechtes Gewissen gesurft, gechattet und gespielt werden? Was bereichert womöglich sogar Ihre Kommunikation, behalten Sie Gruppen-Videochats bei?
Lassen Sie sich von Ihrem Partner, Ihren Kindern, erklären wie Ihre Lieblingsbeschäftigung funktioniert. Für Spiele die rundenbasiert sind, ist es womöglich nicht sinnvoll eine Regelung über Minuten zu treffen. Es gibt hilfreiche Tools um gemeinsam eine Lösung zu finden. Eine Seite unter vielen ist: www.mediennutzungsvertrag.de, hier können Sie alle Bereiche regeln.
Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Entdecken und vereinbaren Ihrer gemeinsamen Familienzeit.
sarah müller